zur Übersicht aller Impulse / Kurzandachten
Liebe Leser und Leserinnen,
In den letzten Tagen und Wochen ist die ganze Welt regelrecht aus den Fugen geraten: Kindergärten und Schulen wurden zugemacht, Großkonzerne wie der Daimler stellten ihren Betrieb ein, alle nicht lebenswichtigen Geschäfte wurden geschlossen und persönliche Kontakte auf ein Minimum reduziert.
Wie erschreckend und unheimlich das ist, habe ich gestern besonders gespürt: Als ich in der Stadt unterwegs war, waren fast keine Autos oder Passanten zu sehen. Alles schien wie ausgestorben. Die menschenleere Stille erdrückte mich beinahe. Das einzige, was ich hörte, waren kleine Vogelküken, die nach ihrer Mutter schrien. Ohnmächtig, verunsichert und ängstlich klang ihr Piepsen. Doch plötzlich kam ihre Mutter zu ihnen geflogen und kümmerte sich um sie. Daraufhin wurden sie ganz ruhig.
Auf dem Weg nach Hause musste ich noch einmal an die kleinen Küken denken. Ich glaube, viele Menschen fühlen sich momentan genauso verzweifelt. Denn das Coronavirus löst Ohnmachts-, Unsicherheits- und Angstgefühle in uns Menschen aus. Auch ich erlebe diese Gefühle.
Doch dann erinnere ich mich an denjenigen, der meine Gefühle kennt und sich um mich kümmert. So wie sich die Vogelmutter um ihre Küken kümmert. Dann werde ich ruhig und kann meine Sorgen in Gottes Hand legen. Denn in der Bibel steht: „Werft alle Sorgen auf ihn, denn er sorgt für euch“ (1 Pet 5,7). Auf diese Aussage vertraue ich und bin gewiss, dass seine Fürsorge uns alle Tage begleiten wird - ganz besonders in dieser schweren Zeit.
Für diese Zeit soll Sie der Segen Gottes behüten:
Der Herr
voller Liebe wie eine Mutter und gut wie ein Vater.
Er segne Dich
er lasse dein Leben gedeihen, er lasse deine Hoffnung erblühen,
er lasse deine Früchte reifen.
Der Herr behüte Dich
er umarme dich in deiner Angst, er stelle sich vor dich in deiner Not.
Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir
wie ein zärtlicher Blick erwärmt, so überwinde er bei dir,
was erstarrt ist.
Er sei dir gnädig
wenn Schuld dich drückt, dann lasse er dich aufatmen und mache dich frei.
Der Herr erhebe sein Angesicht über dich
er sehe dein Leid, er tröste und heile dich.
Er gebe dir Frieden
das Wohl des Leibes, das Heil deiner Seele, die Zukunft deinen Kindern.
(Georg Kugler)
Seien Sie herzlichst gegrüßt.
Ihre Pfarrerin Sarah Schiemann